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Die Neuerfindung des „Nordischen Kulturzentrums"

27. Februar 2024

Viele traditionelle Kulturzentren sind veraltete, unbewegliche Relikte, die die Lebendigkeit und Kühnheit der zeitgenössischen Kultur nicht widerspiegeln. Oft besteht dringender Bedarf an einem geeigneteren Umfeld, in dem die Künste gefördert und gefeiert werden. Hier einige Beispiele einer neuen Generation nordischer Kulturzentren.

 



Das Bergen Kulturhus zeigt, wie man etwas Lebendiges und Neues schaffen kann, ohne das kulturelle Erbe zu gefährden.
© Foto: Synne S.B. Bønes

 

Im Bereich der Architektur und des Bauwesens stehen viele Kulturzentren vergangener Jahre heute als eher starre, unnachgiebige Strukturen da. Es gibt jedoch eine neue Welle von transformativen nordischen Kulturzentren, die diese Institutionen als dynamische Räume neu definieren, in denen nicht nur Kunst und Kultur zelebriert, sondern auch die Zusammenarbeit, Innovation und das Engagement der Gemeinschaft gefördert wird.

 

Durch innovative architektonische Entwürfe und unkonventionelle Ansätze befreien sich diese Zentren von den Zwängen der Vergangenheit und schaffen Umgebungen, in denen sich der kreative Ausdruck entfalten kann.

 

Orte wie Malmö Live, Vega Scene, Dokk1 und Bergen Kulturhus sind nicht nur ein lebendiges Zuhause für Kultur. Diese Zentren dienen als Treffpunkte, Bildungszentren, experimentelle Cafés und Restaurants sowie als dynamische Zentren und Büros, die Barrieren zwischen Künstlern, Kreativschaffenden, Unternehmen, Agenturen und anderen Beteiligten abbauen. Die treibende Kraft hinter ihrem Erfolg liegt in ihrer innovativen „Out-of-the-Box“-Architektur und ihrem Design.

 


Eine breite, einladende Treppe bietet den Besuchern der Vega-Szene eine Atempause.
© Foto: Åse Holte

 

Das Vega Scene im Herzen von Oslo in Norwegen ist ein lang erwarteter Veranstaltungsort für die unabhängige Film- und Kulturszene der Stadt, der mit einem sehr geringen Budget erbaut wurde. Das Design ist so einfach wie effektiv: Vier Theatersäle wurden übereinandergestapelt. Das Vega Scene geht jedoch weit darüber hinaus, nur eine Plattform für Filmvorführungen und künstlerische Darbietungen zu sein. Die Architekten und Ingenieure von Asplan Viak haben flexible Räume geschaffen, die auch für Workshops, Vorträge und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden können. Ein offenes, einladendes Erdgeschoss lädt Passanten zum Reinkommen und Mitmachen ein. Durch seine anpassungsfähige Architektur ist Vega Scene zu einem dynamischen und vor allem zugänglichen kulturellen Zentrum in Norwegens Hauptstadt geworden.

 


Lichtskulpturen schmücken das Innere von Malmö Live.
© Foto: Karolina Rosenqvist

 

Malmö Live in der gleichnamigen schwedischen Stadt verfolgt einen vielschichtigen Ansatz. Das Gebäude beherbergt nicht nur eine beeindruckende Konzerthalle, sondern auch ein Hotel und ein Kongresszentrum. Daher mussten die Architekten Schmidt Hammer Lassen & Partner große Anstrengungen unternehmen, um Baumaterialien zu finden, die sowohl dauerhaft als auch schalldicht sind. Das zeitgemäße, zukunftsweisende Design von Malmö Live stellt die herkömmliche Vorstellung von Kultureinrichtungen in Frage. Gleichzeitig bietet es viel mehr, als man auf den ersten Blick sehen kann, unter anderem ein begrüntes Dach, das Regenwasser auffängt, oder Solarzellen, die das Gebäude mit nachhaltiger Energie versorgen.

 


Dokk1 ist bei den Bürgern von Malmö sehr beliebt und ein gelungenes Beispiel für einen transparenten, städtischen Raum.
© Foto: Schmidt Hammer Lassen

 

Das Dokk1 im dänischen Aarhus verbindet Kultur, Innovation und gesellschaftliches Engagement nahtlos miteinander. Sein markantes architektonisches Design ist zu einem ikonischen Symbol für das Engagement der Stadt für Fortschritt und Kreativität geworden. Das von Schmidt Hammer Lassen entworfene, polygonale Gebäude liegt direkt an der Mündung des Flusses Aarhus. Glas ist das dominierende Fassadenmaterial und unterstreicht die Qualitäten des Gebäudes als transparenter städtischer Raum. Auch Dokk1 geht über die Grenzen seiner Funktion, nämlich einer Bibliothek für die Bürger von Aarhus, hinaus, indem es Räume für gemeinschaftliches Arbeiten, Veranstaltungen und Ausstellungen bietet. Als lebendiger Knotenpunkt und Treffpunkt bringt es Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen und erleichtert den Wissensaustausch Zudem fördert es die kulturelle Vielfalt und die interdisziplinäre Zusammenarbeit.

 


Diese geräumige Bibliothek hat für Jung und Alt etwas zu bieten.
© Foto: Aarhus Public Libraries/Dokk1

 

Das Kulturhuset im norwegischen Bergen beherbergt nicht nur Aufführungsräume und Ausstellungshallen, sondern auch kreative Büros, Cafés und gemeinschaftliche Arbeitsbereiche. Der innovative Einsatz von generativem Design bedeutet, dass sich der visuelle Ausdruck des Zentrums in Reaktion auf die im Gebäude erzeugten Klänge und Stimmungen ständig verändert und aktualisiert. En Til En Arkitekter ist es gelungen, drei bestehende Gebäude miteinander zu verschmelzen, die alle ihre eigene reiche Geschichte und Identität haben. Damit haben sie eine Umgebung geschaffen, die das Wachstum des lokalen kreativen Ökosystems fördert und unterstützt.

 


Das Bergen Kulturhus fügt sich mühelos in das Straßenleben von Bergen ein.
© Foto: En Til En Arkitekter


Dieser Artikel ist eine übersetzte Bearbeitung des Textes des Originalautors,
Henning Prytz Poulsen / Pressenytt

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